24.04.2018

Nepal: die betroffene Bevölkerung entscheidet über ihre Zukunft

Seit dem schweren Erdbeben, das Nepal vor drei Jahren erschütterte, haben dank Ihrer Solidarität 386’000 Personen direkt und indirekt vom Wiederaufbau von Häusern, Schulen und Gesundheitszentren profitiert. Dabei ist uns ganz wichtig, dass die betroffenen Menschen in den Wiederaufbau involviert sind und diesen nach ihren Bedürfnissen mitgestalten können.

Um die humanitäre Hilfe wirksam zu gestalten und dabei kulturelle Gegebenheiten zu berücksichtigen, achten wir darauf, dass die Bevölkerung in den Wiederaufbau der Häuser einbezogen und über den Einsatz der Spendengelder informiert ist. Deshalb haben wir mit unseren zehn Partnerhilfswerken vor Ort eine Studie durchgeführt, damit der Einbezug der nepalesischen Bevölkerung sichergestellt ist.

Gehört werden und mithelfen können

Schon in der Planung der Projekte haben unsere Partnerhilfswerke die betroffene Bevölkerung mittels Radio, Fernsehen, Infoplakaten und Ideen-Briefkästen über die Projekte informiert. Während der Umsetzung wurden fortlaufend Einzel- und Gruppengespräche mit allen Mitgliedern der Gemeinschaft sowie den Regierungsvertretern organisiert, damit die Bedürfnisse der betroffenen Menschen gehört und berücksichtig werden. Denn nur gut informierte Menschen können sich an der Entscheidungsfindung beteiligen, über ihre Zukunft mitbestimmen oder, falls nötig, Beschwerde einreichen.

«Man muss der Bevölkerung zuhören. Immer. Sie kann besser entscheiden als wir Hilfsorganisationen, wo die Hilfe benötigt wird. Wir müssen den Betroffenen mitteilen, was wir mit dem gesammelten Geld machen wollen, und sicherstellen, dass dies immer auch ihren Prioritäten entspricht.»
David Dandrès, Programmverantwortlicher der Glückskette.

Konkrete Projekte, die Wirkung zeigen

Nepal ist ein gutes Beispiel dafür, wie die betroffenen Menschen in die Projektumsetzung involviert werden können. So wurden mehrere Projekte von der Bevölkerung selbst koordiniert. Die Instandsetzung eines Bewässerungskanals wurde beispielsweise von einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern geleitet, die ihrerseits von einer lokalen Organisation unterstützt wurden. Wie wird die Instandsetzung durchgeführt? Welche finanziellen Mittel werden zugewiesen? Welches Material wird benötigt? All diese Fragen konnten die Bürgerinnen und Bürger selbst beantworten und folglich die nötigen Entscheidungen treffen sowie umsetzen.

Der Wiederaufbau der Häuser konnte dank eines innovativen Projekts, das wir in Nepal unterstützt haben, in Echtzeit mitverfolgt werden. Die App «Sindhupalcheck » erlaubt es den Freiwilligen aus der lokalen Bevölkerung, Beschwerden oder Anträge von Personen zu sammeln, deren Haus wiederaufgebaut wurde oder sich im Wiederaufbau befindet. Die Anfragen wurden direkt an die projektverantwortlichen Personen weitergeleitet und sind für alle einsehbar auf einer für diesen Zweck bestimmten Website zu finden.

Ihre Hilfe

Das schreckliche Erdbeben, das Nepal am 25. April 2015 erschütterte, sowie das Nachbeben vom 12. Mai haben über eine halbe Million Häuser sowie Tausende Schulen und Gesundheitszentren zerstört. 8 Millionen Nepalesinnen und Nepalesen sind betroffen. Mit den 32 Millionen Franken, die Sie uns für die Erdbebenopfer in Nepal gespendet haben, konnten unsere Partnerhilfswerke bis heute 1’760 Häuser und 13 Primar- und Sekundarschulen wiederaufbauen. Zudem haben 2’500 arme Bauernfamilien Geld, Ziegen und Arbeitsgeräte erhalten.

Wenn Sie Fragen haben oder mehr über unsere Stiftung erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.