Frauen in vergessenen Krisen

Gewalt, kein Zugang zu medizinischer Hilfe, Ungewissheit darüber wo der Mann oder die Kinder sind und wie es ihnen geht – mit diesen widrigen Umständen müssen Frauen unbeachtet von der Weltöffentlichkeit in Krisengebieten, tagtäglich leben. Ihnen möchten wir unsere 250. Spendensammlung widmen und ihnen so helfen, selbstbestimmte Akteurinnen ihrer Gemeinschaft zu werden. Vielen Dank für Ihre Solidarität!

Als Frau in einem Flüchtlingslager in Somalia, in einem von Banden kontrollierten Quartier in Salvador oder unter der Bombardierung im Jemen läuft man leicht Gefahr doppelt vergessen zu werden.

Einerseits, finden diese Krisen weitab von der Weltöffentlichkeit statt.

Die Medien berichten kaum über diese Krisen und über die Konsequenzen für die Bevölkerung und insbesondere für die Frauen.

Andererseits sind viele Systeme und Kulturen auf die Bedürfnisse und Prioritäten von Männern ausgelegt.

Die Warnsysteme vor Naturkatastrophen erreichen zum Beispiel viele Frauen nicht, weil sie in gewissen Kulturen und Kontexten keinen Zugang zu Radio- und Fernsehprogrammen haben.

Die humanitären Hilfsprogramme versuchen hier Gegensteuer zu geben und spezifische Hilfe für Frauen bereitzustellen und den Bedürfnissen der Frauen gerecht zu werden.

In Kriegen, Konflikten oder nach Naturkatastrophen tragen jedoch mehrheitlich die Frauen die physischen, psychologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise.

Sie finden sich oft ohne ihre Männer, alleine mit ihren und weiteren hilfsbedürftigen Kindern wieder, die sie bei sich aufgenommen haben.

Sie müssen für die Ernährung, die medizinische Versorgung und für die Unterkunft sorgen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse und Sorgen komplett hinten anstellen.

Frauen als Akteurinnen in der humanitären Hilfe

Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Frauen in Krisen nicht nur als Opfer der widrigen Umstände angesehen werden. Frauen zeigen sich in Krisen als entscheidende Akteurinnen, die sich tatkräftig für ihre Familie und Gemeinschaft einsetzen.

Dabei überschreiten sie bei weitem die stereotype Rolle der Familienhüterin und spielen eine zentrale Rolle bei der Wiederherstellung der Lebensgrundlagen, dem Schaffen von Einkommen, der Verwaltung der von Hilfsorganisationen erhaltenen Bargeldbeiträgen, der Einrichtung und Durchführung von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie bei der Kommunikation und dem Einstehen für ihre Rechte.

«Frauen übernehmen in Krisen wichtige Schlüsselfunktionen, sorgen für das Überleben der Familie, engagieren sich für die Gemeinschaft, verwalten die erhaltene Hilfe in Form von Geld oder Gütern. Dadurch werden sie zu wichtigen Akteurinnen der humanitären Hilfe und wir möchten sie darin unterstützen.»
Aurore Geiser, Verantwortliche Humanitäre Programme, Glückskette

Die Halbwertszeit von News wird immer kürzer, was heisst, dass Krisen immer schneller aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden. Krisen, über die nicht medial berichtet wird, existieren für viele Menschen nicht.

Im Rahmen unserer 250. Spendensammlung möchten wir diese Krisen ins Bewusstsein der Menschen rufen und dabei den Fokus noch zusätzlich auf die Frauen legen.

Dabei haben wir Kontexte ausgewählt, über die in den letzten Monaten wenig in den Medien berichtet wurde, wo aber unsere Partnerhilfswerke tätig sind und Projekte durchführen.

 

Wenn wir von vergessenen Krisen sprechen, beziehen wir uns somit auf folgende Krisen und Kontexte:

  • Afrika: Kongo (RDC), Zentralafrikanische Republik, Nigeria, Somalia, Niger, Burkina Faso, Mali, Kamerun, Burundi, Sudan
  • Asien: Afghanistan, Pakistan und Myanmar
  • Lateinamerika: El Salvador, Nicaragua, Honduras, Venezuela / Kolumbien (Flüchtlinge)
  • Europa: Griechenland (Flüchtlinge) und Ukraine
  • Mittlerer Osten: Gaza, Syrien, Libanon, Jordanien, Libyen, Irak, Jemen

So hilft Ihre Spende

Unsere Partnerhilfswerke verfügen über grosse Erfahrungen in der humanitären Hilfe und sind in den erwähnten Krisen und Kontexten tätig. Die von uns mit Ihren Spenden finanzierten Projekte sollen aber die Bedürfnisse von Frauen in den Fokus stellen und sich direkt an sie richten.

Wir werden deshalb im Rahmen der erhaltenen Spenden aus allen von unseren Partnerhilfswerken eingereichten Projekten genau die zur Finanzierung aussuchen, die besonders spezifisch und innovativ auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen. Dies können Projekte in den folgenden Bereichen sein:

  • Gesundheit,
  • Zugang zu Information,
  • Einfordern von Rechten,
  • Schutz vor Gewalt
  • Finanzielle Unterstützung

Hilfe in der Schweiz

Im Rahmen unserer 250. Spendensammlung möchten wir nicht vergessen, dass es auch in der Schweiz Frauen gibt, die mit schwierigen Lebenssituationen zu kämpfen haben und die ebenso unsere Unterstützung brauchen.

Deshalb möchten wir mit einem Drittel der Spendengelder in der Schweiz Frauen unterstützen, die aus einer Notlage – sei es häusliche Gewalt, familiären Konflikten, psychischen Problemen oder etwas anderem – Schutz in einem Frauenhaus oder einer anderen Institution gesucht haben.

Diesen Frauen, viele von ihnen sind Mütter, möchten wir mit Ihren Spenden helfen, sich zu erholen und mit professioneller Hilfe Lösungen für ihre Zukunft zu finden.

Wenn Sie Fragen haben oder mehr über unsere Stiftung erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.