Hunger in Ostafrika

Ostafrika ist derzeit von der schlimmsten Dürre der letzten 40 Jahre betroffen. Die bereits besorgniserregende Situation wurde durch vier schlechte Regenzeiten hintereinander, die durch COVID-19 bedingte wirtschaftliche Krisen sowie bewaffnete Konflikte zusätzlich verschlimmert. Hinzu kommen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, die die Lebensmittelversorgung verschlechtern und Preise teilweise auf das Doppelte ansteigen lassen. Die Glückskette hilft.

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Hunger in Ostafrika: Eine Situation, die sich über Jahre verschlimmert hat

Das Horn von Afrika – Kenia, Somalia und Äthiopien – erlebt derzeit die schlimmste Dürre der letzten 40 Jahre. Vier aufeinanderfolgend schlechte Regenzeiten führten zu einer aussergewöhnlichen Dürre in Somalia, im Süden und Südosten von Äthiopien und im Osten von Kenia. Die steigenden Lebensmittelpreise als Folge des Krieges in der Ukraine, Konflikte und fehlende Gouvernanz in der Region verschärfen die Lage der betroffenen Bevölkerung zusätzlich. Viele Menschen haben keine andere Wahl, als auf der verzweifelten Suche nach Nahrung, Weideland, Wasser und alternativen Lebensgrundlagen ihr Zuhause zu verlassen.

Die Glückskette unterstützt die Menschen, die von der Dürre am Horn von Afrika sowie in den angrenzenden Ländern betroffen sind.

Hunger in Ostafrika – die Zahlen

 

António Guterres, UN-Generalsekretär warnte vor einem «Wirbelsturm des Hungers» und sagte «Wir müssen alles tun, um einen Zusammenbruch des globalen Ernährungssystems zu verhindern. Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Angriff auf die am meisten gefährdeten Menschen und Länder der Welt.»

Hunger durch Dürre: Humanitäre Katastrophe droht

Wiederholend ausbleibende Regenfälle sowie klimaverursachte Dürren führen dazu, dass betroffene Menschen nicht in der Lage sind, für schlechte Zeiten vorzusorgen und sie bereits jetzt auf Hilfe angewiesen sind. Aber wegen des enormen humanitären Bedarfs in der Ukraine und den Nachbarländern verliert Ostafrika dringend benötigte Hilfsgelder von Staaten, Organisationen und der Öffentlichkeit.

Die 45 am wenigsten entwickelten Länder der Welt importieren mindestens einen Drittel ihres Weizens aus der Ukraine oder Russland, dazu gehören Kenia, Äthiopien, Sudan und der Südsudan – Somalia importiert gar 90 % seines Weizens aus den beiden Ländern. «Jetzt wird ihre Kornkammer bombardiert», so UN-Generalsekretär António Guterres. Hinzu kommt, dass aufgrund des enormen humanitären Bedarfs in der Ukraine und ihrer Nachbarländer dringend benötigte Hilfsgelder von Staaten, Organisationen und der Öffentlichkeit für die Dürre in Ostafrika wegfallen.

All diese Faktoren führen dazu, dass wir eine bevorstehende humanitäre Katastrophe erwarten. Mehrere unser Schweizer Partnerorganisationen leisten schon jetzt dringend benötigte Hilfe in den betroffenen Ländern.

"Ostafrika steuert auf eine schleichende humanitäre Katastrophe zu, die kaum sichtbar ist, aber ein gewaltiges Ausmass hat. Eine vier Jahre andauernde Dürre hat die Ernten und den Viehbestand vernichtet. Wir können die Folgen der drohenden Hungersnot abmildern, indem wir die am stärksten gefährdeten Menschen unterstützen."
Tino Wehrle, Verantwortlicher Humanitäre Programme

Fragen zum Hunger in Ostafrika:

Die aktuell verheerende Situation rund um die Dürre in Ostafrika hat mehrere Ursachen: Wiederholend ausbleibende Regenfälle machen es für die Bevölkerung unmöglich, sich für kommende Dürren vorzubereiten oder Reserven anzulegen. Denn die Idee von Reserven – das kann Nahrung sein, aber auch Vieh oder Saatgut – ist, dass man in schlechten Zeiten davon zehren kann. Wenn es aber mehrere Jahre in Folge nicht möglich ist, Reserven anzulegen, kann man in einer schlimmen Situation wie jetzt auch nicht davon zehren. Weitere Faktoren, die die Situation beeinflussen, sind Konflikte, die Familien zwingen, ihr Zuhause, ihr Vieh oder ihr Weideland zu verlassen, steigende Nahrungsmittelpreise aufgrund des Krieges in der Ukraine oder auch Heuschreckenplagen, die in den vergangenen Jahren grossflächige Ernten zerstörten.

Im Jahr 2017 sammelte die Glückskette mit Hilfe der Schweizer Bevölkerung über 19 Millionen Franken Spenden für die Hungerkrise am Horn von Afrika. Damit ermöglichten wir über 20 Projekte von 12 unserer Schweizer Partnerorganisationen und halfen mit, die damals ebenfalls dramatische Lage abzuwenden. Wie schon im Jahr 2017 hat sich die Situation auch jetzt über einen längeren Zeitraum schleichend verschlechtert. Aktuell kommen allerdings weitere Faktoren dazu, die dazu führen könnten, dass sich die Situation noch weiter verschlimmert – allen voran die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die globale Ernährungssituation. Doch auch die Dauer der Dürre, die die Bildung von Notvorräten verunmöglicht, Konflikte oder die von Covid-19 angeschlagene Wirtschaft bringen Millionen von Menschen in Existenznot.

Mit Spendengeldern aus der Schweizer Bevölkerung können wir beispielsweise gemeinsam mit unseren Schweizer Partnerorganisationen vor Ort Projekte umsetzen, die der Bevölkerung Zugang zu Lebensmitteln und Trinkwasser verschaffen. Zudem ermöglichen wir es Menschen – trotz des Verlusts ihrer Lebensgrundlage – Nahrung zu kaufen oder wir behandeln kranke und verletzte Personen. Mit den Spendengeldern finanzieren wir Projekte unserer Schweizer Partnerorganisationen vor Ort.

Über 36 Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia sind aufgrund der aktuellen Dürre von Nahrungs- und Wasserknappheit betroffen.

Dies trifft Kinder besonders hart: Fünf Millionen Kinder sind unterernährt. Dadurch sind sie geschwächt und können deutlich schlechter gegen Krankheiten wie Cholera oder Durchfallerkrankungen angehen.

Die aktuelle Dürre in Ostafrika ist ein Resultat von mehrjährig ausbleibenden oder unterdurchschnittlichen Regenfällen in der Region. Die Dürre ist mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Klimawandel bedingt and könnte eine der schlimmsten Krisen in der jüngeren Geschichte des Horns von Afrika werden. Zu den klimatischen Herausforderungen aufgrund der unterdurchschnittlichen Regenmenge kommen noch Faktoren wie Konflikte, steigende Lebensmittelpreise oder Heuschreckenplagen hinzu, die die Situation zusätzlich erschweren.

Ja, der Ukraine-Krieg hat einen grossen Einfluss auf die Situation in Ostafrika, aber auch auf andere Regionen der Welt. Die Ukraine und Russland sind für 30% des weltweiten Weizenhandels verantwortlich. 20% des weltweiten Maisangebots kommen aus den beiden Ländern, sie produzieren gar 80% des weltweiten Sonnenblumenöls. Fällt dieses Angebot aus der Ukraine und Russland weg, können die Menschen in Ostafrika weniger Nahrungsmittel importieren oder werden von steigenden Lebensmittelpreisen stark getroffen. Vor allem Länder, die eine grosse Menge dieser Nahrungsmittel importieren sind enorm betroffen – Somalia importierte beispielsweise 90% seines Weizens aus der Ukraine und steht nun vor zusätzlichen Problemen.

Die vor Ort tätigen Schweizer Partnerorganisationen der Glückskette – unter anderen Caritas Schweiz, HEKS, Die Stiftung Terre des hommes, Helvetas, Medair und Save the Children Schweiz – leisten bereits Nothilfe, um durch Geldverteilungen den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Ausserdem führen sie Projekte zur Behandlung und Prävention von Unterernährung bei Kindern und schwangeren oder stillenden Frauen durch.

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