Die schlimmste Ausprägung von Armut in der Schweiz
Auf der Strasse schlafen, ohne Unterkunft, wo sie sich erholen können: So sieht der Alltag für Obdachlose aus. Obwohl diese Situation als schlimmste Ausprägung von Armut in der Schweiz angesehen wird, gibt es bis heute keine regelmässig erhobene nationale Statistik über das Ausmass von Obdachlosigkeit im Land. Gemäss der ersten vertieften Studie zur Obdachlosigkeit in Basel*, die von der FHNW durchgeführt wurde, sind die wenigsten Menschen freiwillig obdachlos oder ohne festen Wohnsitz. Von den 469 Befragten gaben nur drei Personen an, freiwillig ohne Dach über dem Kopf zu leben. Die gleiche Studie zeigt, dass der Hauptgrund für einen Wohnungsverlust der Verlust des Arbeitsplatzes ist.
Wenn dann noch Faktoren wie Gesundheits- und Beziehungsprobleme oder der angespannte Schweizer Wohnungsmarkt hinzukommen, kann die Obdachlosigkeit anhalten. Sans-Papiers, Asylsuchende und Menschen mit psychischen Problemen sind dabei besonders bedroht. Eine unserer Prioritäten ist es deshalb, die spezifischen Bedürfnisse dieser Menschen genau abzuklären, um angemessen auf sie reagieren zu können.
*DRILLING, Matthias, DITTMANN, Jörg & BISCHOFF, Tobias (2019) „Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit und prekäres Wohnen“