26.04.2024

Humanitäre Krise im Sudan: die Situation nach einem Jahr Krieg

Ein Jahr nach Ausbruch des Bürgerkriegs im Sudan befindet sich die Bevölkerung in einer unvergleichbaren humanitären Krise. Ein Mangel an Nahrungsmitteln, Unsicherheit und Gewalt gegen Zivilisten haben bereits mehr als 8 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Dank unseres Nothilfefonds konnten wir im Sudan und im Südsudan schnell Hilfe für die Vertriebenen leisten.

Eine der grössten humanitären Krisen und Vertreibungssituationen der Welt

Im April 2023 brachen die ersten Kämpfe in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, aus. Der Konflikt zwischen der Armee und den Milizen der Rapid Support Forces (RSF) hat sich seitdem rasch über das ganze Land ausgebreitet, forderte bereits Tausende von Opfern und hat über 8 Millionen Menschen vertrieben, von denen nun fast 2 Millionen in Nachbarländern wie dem Südsudan oder dem Tschad leben. Nach Angaben der Vereinten Nationen handelt es sich heute um eine der grössten humanitären Krisen und Vertreibungssituationen der Welt.

Eine katastrophale Lage

Neben den brutalen Angriffen und der Gewalt gegen die Bevölkerung leiden die Sudanes:innen unter einem akuten Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, Strom und medizinischer Versorgung. Wichtige Infrastrukturen wurden zerstört und ein Grossteil des Ackerlandes blieb unbepflanzt liegen. Der Zugang für humanitäre Hilfe vor Ort ist nach wie vor prekär. In vielen umkämpften Gebieten kann aufgrund der ständigen Blockaden nur ein Viertel der Notleidenden Hilfe erhalten. Die Vereinten Nationen schlagen angesichts der drohenden Hungersnot für mehr als 18 Millionen Menschen im Sudan Alarm, denn ohne eine humanitäre Reaktion droht uns eine der grössten Hungerkrisen der Welt.

Die Arbeit unserer Schweizer Partnerorganisationen vor Ort

Dank unseres Nothilfefonds konnten wir gleich nach Ausbruch des Konflikts vor einem Jahr reagieren und fünf Projekte mit insgesamt 1,5 Millionen Franken finanzieren. Diese Hilfe konzentriert sich vor allem auf die Geflüchteten im Südsudan, wo der humanitäre Zugang weiterhin möglich ist. Unsere drei vor Ort tätigen Schweizer Partnerorganisationen, Medair, Caritas und Vétérinaires Sans Frontières, konnten für die Bevölkerung lebensrettende Nothilfe leisten. Sie stellen Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Versorgung, Hygiene-Kits und einmalige finanzielle Unterstützung bereit, um den dringendsten Bedarf zu decken. Sie verteilen auch wichtige Gegenstände wie Decken, Kochutensilien, Werkzeuge oder Fischerei- und Landwirtschaftskits, um der vertriebenen Bevölkerung eine Einkommens- und Nahrungsquelle zu sichern. Der Bedarf vor Ort ist nach wie vor enorm, insbesondere für Frauen und unbegleitete Kinder.

Nothilfefonds

Unser Nothilfefonds ermöglicht es uns, schnell auf Katastrophen, Konflikte oder Krisen zu reagieren, indem wir die Projekte unserer Partnerorganisationen, die bereits vor Ort tätig sind, unterstützen. Wir können damit während grossen humanitären Krisen Projekte finanzieren, welche die Kriterien für eine nationale Solidaritätskampagne nicht erfüllen. Zu den Aktivitäten, die durch diesen Fonds unterstützt werden, gehören unter anderem die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Hilfsgütern, der Zugang zu Gesundheitsversorgung und die Errichtung oder Reparatur von Notunterkünften.

Wenn Sie Fragen haben oder mehr über unsere Stiftung erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.