12.03.2021

1 Jahr Coronavirus in der Schweiz: Die Solidarität ist beeindruckend!

Der 16. März 2020 wird uns allen unvergesslich bleiben. Der Bundesrat erklärte die «ausserordentliche Lage» und schnell war klar, dass durch den Lockdown viele Menschen in der Schweiz in eine Notlage geraten würden. Dank Ihrer Hilfe konnten wir rasch handeln. Was wir in den vergangenen zwölf Monaten alles erreicht haben, erfahren Sie hier.

Sammlung «Coronavirus Schweiz» – alles andere als gewöhnlich

Zugegeben, keine unserer Sammlungen ist wie die andere. Aber was wir mit «Coronavirus Schweiz» erlebten und immer noch erleben, ist auch für uns aussergewöhnlich. Es ist es die längste andauernde Sammlung in der Geschichte der Glückskette und die schnellste dazu: Am 23. März 2020 wurde das Sammelkonto eröffnet und bereits vier Tage später konnten wir den ersten Betrag für ein Nothilfe-Projekt der Caritas sprechen. Zudem erreichte die Hilfe rund 1,7 Millionen Menschen – auch das war noch nie dagewesen. Und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Caritas Schweiz und Schweizerisches Rotes Kreuz sowie von weiteren 124 nationalen, regionalen und lokalen Organisationen war ebenfalls einmalig. Das Beste zum Schluss: Die Solidarität war überwältigend. Bis heute wurden uns über 43,5 Millionen Franken anvertraut und 40 Millionen Franken in Hilfsprojekten umgesetzt.

Das bewirkte Ihre Spende

In erster Linie finanzierten wir Projekte, welche Menschen unterstützen, die bereits vor der Pandemie in schwierigen Umständen gelebt und als Folge der Krise ihr Einkommen verloren haben. Hier waren Lebensmittelhilfen oder finanzielle Unterstützung gefragt. Andere brauchten dringend soziale Hilfe, z.B. in der Pflege oder im Haushalt. Insgesamt haben wir bislang 200 verschiedene Projekte finanziert. Zurzeit werden noch 73 laufende Hilfsprojekte unterstützt, darunter auch solche für Jugendliche in Not oder für Obdachlose.

«Wir konnten dank der Soforthilfe der Glückskette den Bedürftigsten gratis Essen abgeben. Das war vor allem für die Menschen, die im ersten Lockdown nicht mehr betteln durften, lebenswichtig.»
Franziska Reist, Geschäftsleiterin Verein kirchliche Gassenarbeit Luzern

Junge Menschen trifft es hart

Insbesondere junge Menschen leiden unter der Coronavirus-Krise und bangen um ihre Zukunft. Vielen Schulabgängerinnen und Schulabgängern wird der Einstieg ins berufliche Leben erschwert, Studierende haben auf dem Arbeitsmarkt keine Chance auf einen Job. Grundsätzlich ist die Jugendarbeitslosigkeit stark angestiegen. Aus diesem Grund laufen einige wenige Projekte auf diesem Gebiet teilweise bis 2023 weiter.

Krise nicht ausgestanden

Die Pandemie beschäftigt uns auch 2021 weiterhin, denn die Not ist mit der Soforthilfe nicht einfach vom Tisch. Vermehrt kommen Einzelpersonen und Familien, die bisher auf die Unterstützung von Familie oder Freunden zählen konnten, in eine prekäre Lage.
Für langfristige Unterstützung reicht die finanzielle Soforthilfe der Glückskette nicht aus und wir leisten immer Hilfe in Ergänzung zu den Behörden. Glückskette-Direktor Roland Thomann betont, dass das Sammelkonto «Coronavirus Schweiz» nach wie vor offen sei.

«Wir sehen deutlich, dass die Not längst nicht vorüber ist. Die Spenden haben wir in den letzten zwölf Monaten für die Soforthilfe eingesetzt und wir können nur noch punktuell sehr spezifische Hilfe finanzieren. Eine breit angelegte Spendensammlung wie im letzten Frühling ist aber derzeit nicht geplant.»
Roland Thomann, Direktor Glückskette

Wer hat durch die von der Glückskette unterstützten Projekte Hilfe erhalten? Welche Angebote wurden besonders genutzt? Diesen und ähnlichen Fragen geht eine Studie nach, die wir bei der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und der Haute école de travail social et de la santé HES-SO Lausanne in Auftrag gegeben haben. Sie soll auch aufzeigen, welche Angebote wir in einer neuen Krise prioritär finanzieren müssen. Erste Auswertungen der Antworten von 68 Organisationen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, zeigen zum Beispiel, dass die Hilfsangebote von über 65-jährigen sehr wenig genutzt wurden und Frauen die Hilfe mehr in Anspruch nahmen als Männer. Insgesamt sind die Organisationen sehr zufrieden mit dem Vorgehen der Glückskette. Die definitive Auswertung der Studie liegt im Spätsommer vor. Übrigens: Sie finden auf unserer Webseite diversen Interviews mit den Studienleitern :  Prof. Matthias Drilling und Prof. Jean-Pierre Tabin.

Spenden für «Coronavirus Schweiz» verwenden wir ausschliesslich, um Projekte in der Schweiz zu finanzieren. Parallel dazu sammeln wir weiterhin auch für Menschen im Ausland, die besonders unter der Pandemie leiden:

«Coronavirus International»

Wenn Sie Fragen haben oder mehr über unsere Stiftung erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.