18.12.2023

GLÜCKSKETTE – SOLIDARITÄTSBAROMETER: SCHWEIZER:INNEN SIND SOLIDARISCHER ALS VOR ZWEI JAHREN

Der zum Auftakt der Solidaritätswoche «Bildung für Alle» veröffentlichte zweite Solidaritätsbarometer der Glückskette zeigt eine Verbesserung der Wahrnehmung der Solidarität in der Schweiz seit 2021. Der zwischenmenschliche Umgang wird weiterhin als eher negativ erachtet, hat sich aber seit dem Ende der Covid-19-Pandemie positiv entwickelt. Um die Solidarität in der Schweiz weiter zu unterstützen, sammelt die Glückskette diese Woche in Zusammenarbeit mit der SRG Spenden für die Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz und weltweit, um ihnen alle Chancen für eine bessere Zukunft zu geben.

Solidarität – ein tief verwurzelter Wert in der Schweiz

Der kombinierte Solidaritätsindex zeigt über alle Generationen hinweg eine ausgeprägte Solidarität in der Schweizer Bevölkerung, wobei die Solidarität bei Frauen etwas höher ist als bei Männern.

In der deutsch- und französischsprachigen Schweiz bedeutet Solidarität in erster Linie, sich innerhalb der Familie und der Nachbarschaft gegenseitig zu helfen und in zweiter Linie, Menschen in Not zu unterstützen. In der italienischsprachigen Schweiz bedeutet Solidarität, dass man sich persönlich für andere einsetzt.

Die Hauptmotive, solidarisch zu sein, unterscheiden sich zwischen den Regionen kaum: Es handelt sich um Pflichtbewusstsein und den Wunsch, den sozialen Zusammenhalt zu stärken. In der italienischsprachigen Schweiz sind die individuellen Motivationen jedoch stärker ausgeprägt als in den anderen Sprachregionen.

Darüber hinaus werden unabhängig von der Sprachregion Bescheidenheit und Diskretion als wichtige Werte für die Bevölkerung angesehen. Man sollte um sich herum Gutes tun, aber nicht darüber sprechen.

Solidarität zwischen Covid-Pandemie und Krieg in der Ukraine

Laut dem ersten Glückskette-Solidaritätsbarometer, der Ende 2021 veröffentlicht wurde, beeinträchtigte die Covid-Pandemie die Solidarität in der Schweiz stark. Eine Verbesserung zum Positiven ist seither eindeutig festzustellen, auch wenn die Wahrnehmung des zwischenmenschlichen Umgangs in der Schweiz nach wie vor mehrheitlich negativ bleibt.

Der Barometer zeigt wenig überraschend, dass es nach dem Ukraine-Krieg eine Welle der Solidarität gab. Diese Solidarität liess jedoch mit der Zeit nach und es ist bereits ein deutlicher Rückgang wahrzunehmen. Eine Mehrheit der Befragten rechnet damit, dass die Solidarität im kommenden Jahr noch weiter abnehmen wird, obwohl die humanitären Bedürfnisse nach wie vor immens sind.

Wer ist solidarisch und mit wem?

Über alle Sprachregionen, politischen Affinitäten und Generationen hinweg sind Menschen in Notlagen die Hauptnutzniesser der Solidarität, noch vor Themen wie Umwelt und Tiere. Allerdings gewinnen Umweltanliegen bei der jüngeren Generation zusehend an Bedeutung.

Die Befragten zeigten eine leichte Neigung zur Unterstützung von Kindern in Notsituationen und von Familien. Insgesamt fühlen sich die Befragten jedoch mit allen verschiedenen Gruppen gefährdeter Personen (Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen) verbunden.

Es gibt eine klare Präferenz für die Hilfe vor Ort (in der eigenen Region und in der Schweiz) vor der internationalen Hilfe.

Die Ergebnisse des Glückskette-Solidaritätsbarometers unterstreichen die entscheidende Bedeutung der Unterstützung aus der Familie und dem Umfeld der Betroffenen, aber auch von Freiwilligen und gemeinnützigen Organisationen. Die Befragten sind der Meinung, dass reiche Wohltäter:innen, der Sozialstaat und jeder und jede Einzelne mehr für Menschen in Not tun könnten.

Social Media als wenig solidarisch wahrgenommen

Die Wahrnehmung des zwischenmenschlichen Umgangs in der Schweiz ist nach wie vor mehrheitlich negativ, hat sich jedoch seit dem letzten Solidaritätsbarometer im Jahr 2021 deutlich verbessert.

Insbesondere der Umgang wird häufiger als wohlwollend und weit weniger häufig als aggressiv bezeichnet. Die Bereiche, in denen Beziehungen als am solidarischsten angesehen werden, sind die, in denen sich die Menschen am nächsten stehen: Familie, Kollegen und Verwandte. Im Gegensatz dazu werden soziale Netzwerke über alle Generationen hinweg als besonders egoistisch angesehen.

Der Glückskette-Solidaritätsbarometer basiert auf einer SRG-Umfrage an der sich zwischen dem 20. August und dem 12. September 2023 mehr als 3000 Personen in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz beteiligt haben. Weitere Informationen zu den Ergebnissen des Solidaritätsbarometers finden sich hier:

Solidaritätsbarometer

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