05.02.2020

Rohingya: 5 arten, auf eine anhaltende notsituation zu reagieren

Eine Million Geflüchtete leben noch immer in sehr prekären Bedingungen – ohne Aussicht auf eine Rückkehr. Erfahren Sie, wie unsere Partnerhilfswerke Ihre Spenden einsetzen, um die Lebensbedingungen der Rohingya zu verbessern.

Das endlose Exil

Über zwei Jahre sind vergangen seit dem Massenexodus der Rohingya in die Flüchtlingslager von Bangladesch. Die ethnischen Minderheit wurde in Myanmar gewaltsam verfolgt. Eine Million Geflüchtete leben noch immer in sehr prekären Bedingungen – ohne Aussicht auf eine Rückkehr. Wie können sie in dieser Situation am besten unterstützt werden?

Fast eine Million Rohingya leben noch unter äusserst prekären und gefährlichen Lebensbedingungen in einem der grössten Flüchtlingslagern der Welt in Bangladesch. Eine sichere Rückkehr nach Myanmar kann nicht garantiert werden. Zahlreiche Geflüchtete sind den Überschwemmungen in der Regenzeit und dem Risiko von Epidemien ausgeliefert. Es fehlt ihnen an Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.

Nach zwei Jahren im Exil macht der Mangel an Perspektiven die Situation noch schwieriger. Unsere Partnerhilfswerke sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass sie gleichzeitig dringende Grundbedürfnisse decken und die Bevölkerung auch nachhaltig unterstützen müssen. Erfahren Sie in den nächsten fünf Beispielen, was sie dafür tun.

1. Nachhaltig wirksame Nothilfe

Die Krise spitzt sich zu: Die Notsituation bleibt für zahlreiche Menschen in den Flüchtlingslagern von Cox’s Bazar bestehen. Seit den Anfängen des Massenexodus der Rohingya nach Bangladesch haben unsere Partnerhilfswerke Unterkünfte zur Verfügung gestellt sowie Kranke und Verletzte versorgt. Jetzt bleiben sie an ihrer Seite.

Sie bieten medizinische Versorgung, leisten Ernährungshilfe für Schwangere und mangelernährte Kinder, festigen im Hinblick auf die Überschwemmungen in der Regenzeit Unterkünfte und Latrinen, sorgen für Zugang zu Trinkwasser durch den Bau von Brunnen und verteilen Haushaltsartikel und Werkstoffe für den Bau von Unterkünften. So gehen sie auf die Grundbedürfnisse der Bevölkerung ein und sorgen gleichzeitig für die Nachhaltigkeit der Hilfe.

2. Innovationen für bessere Lebensbedingungen

Gemüse anbauen, an einem Ort ohne kultivierbaren Boden, wo Wände und Dächer von Unterkünften die einzige verfügbare Fläche bieten – ein Ding der Unmöglichkeit? In den übervölkerten Flüchtlingslagern von Cox’s Bazar in Bangladesch haben einfache und innovative Lösungen grosses Potenzial, den Alltag der Betroffenen zu verbessern. Von unseren Partnerhilfswerken werden die Rohingya beispielsweise im Gemüseanbau geschult, damit sie ihr Gemüse in tragbaren Säcken, an den Wänden und auf den Dächern ihrer Unterkünfte kultivieren können. So können sie Mahlzeiten nicht nur mit mehr Nährstoffen anreichern, sondern auch ein Einkommen für die Familie generieren.

Und zum Kochen? Auch hier bieten unsere Partnerorganisationen eine innovative Lösung: Aus den Latrinen wird Biogas gewonnen, mit dem Kochherde betrieben werden.

3. Schulbildung für die Kinder

Mehr als die Hälfte der Rohingya, die nach Bangladesch geflüchtet sind, sind Kinder. Unsere Partnerhilfswerke schützen sie vor Missbrauch und Ausbeutung und kümmern sich um diejenigen, die von ihren Eltern getrennt wurden. Sie kümmern sich aber auch um ihre Schulbildung, die oft durch die Flucht und die Armut unterbrochen wurde. So können die Kinder weiterhin lernen und ihre Träume verfolgen. In den Bildungsprojekten nehmen sie an psychosozialen Aktivitäten teil und können in mehreren geschützten Räumen im Lager spielen. Lehrpersonen und Eltern werden ausserdem in Pädagogik geschult und erfahren, wie sie die Kinder beim Lernen unterstützen können.

4. Eine sauberere Umgebung

Mit dem Bau von Latrinen und der Entsorgung von Abfällen wird die Verbreitung von Krankheiten verhindert und die Hygiene gefördert. Dazu werden zum Beispiel Abfalleimer verteilt und die Abfuhr und das Recycling organisiert. Diese Projekte von unseren Partnerhilfswerken in Bangladesch verbessern die Lebensqualität der Geflüchteten und der Aufnahmegemeinschaften. Mehrere Tausend Obstbäume wurden ausserdem in der Nähe der Unterkünfte gepflanzt.

5. Engagement für die eigene Gemeinschaft

Jannat, eine geflüchtete Rohingya, ist freiwillige Helferin bei einem unserer Partnerhilfswerke in Bangladesch. Sie schult Eltern darin, wie sie ihre Kinder gesund ernähren können.

Sei es durch Gesundheitsförderung, die Verteidigung von Rechten, die Verbreitung von Informationen zu Dienstleistungen im Flüchtlingslager, die Betreuung von unterstützungsbedürftigen Personen oder das Erkennen von Missbrauch: Die Rohingya engagieren sich für ihre Gemeinschaft, indem sie ihre Kompetenzen in Projekte unserer Partnerhilfswerke in Bangladesch einbringen. Mit ihrer wertvollen Unterstützung und dank ihrer Kenntnisse der Sprache und der Gemeinschaft tragen sie zu einer effizienteren und relevanteren Hilfe bei.

Wenn Sie Fragen haben oder mehr über unsere Stiftung erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.