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Überschwemmungen in Pakistan

KampagnenstartAug 2022
Art der Krise Überschwemmung
StandortPakistan
Erhaltene SpendenCHF 5'346'506

Überschwemmungen in Pakistan

Im Sommer 2022 wurde Pakistan von Überschwemmungen heimgesucht, die mehr als zwei Drittel des Landes überfluteten und 33 Millionen Menschen in Not brachten. Wir haben ein Konto eingerichtet, um den Betroffenen zu helfen. Die Bilanz der Überschwemmungen ist verheerend: Mehr als 1'000 Menschen kamen ums Leben, Tausende verloren ihr gesamtes Hab und Gut und zahlreiche Infrastrukturen wurden zerstört. Darüber hinaus sind die Lebensmittelpreise gestiegen. Viele Menschen, insbesondere Kinder, leiden unter Unterernährung und sind daher anfälliger für Krankheiten wie Malaria. Diese Kombination von Faktoren erklärt, warum Hilfe auch heute noch dringend benötigt wird. KEYSTONE / AP / ZAHID HUSSAIN

 

 

Ein Land unter Wasser

In Pakistan sind Millionen Menschen von den Folgen dieser Monsunregenfälle betroffen, die die stärksten seit 30 Jahren sind. Schätzungen zufolge waren die Niederschläge fünf- bis siebenmal so stark wie in den Vorjahren. Vor dem Monsun hatte Pakistan bereits mehrere Monate lang unter einer schrecklichen Hitzewelle gelitten, die das Land ausgetrocknet und die Gletscher zum Schmelzen gebracht hatte. Die Trockenheit der Böden in Verbindung mit sintflutartigen Regenfällen hatte bereits zu Überschwemmungen geführt: Dieser Rekordmonsun hat die Situation bis zur heutigen Katastrophe verschlimmert. Bislang sind mehr als 1000 Menschen durch die Überschwemmungen ums Leben gekommen, Hunderttausende haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren und fast eine Million Gebäude wurden zerstört. Die pakistanische Regierung hat den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten.

 

Die Betroffenen leben unter prekären Bedingungen

Diese Überschwemmungen haben schreckliche Folgen für die pakistanische Bevölkerung. Obwohl ganze Regionen überflutet sind, mangelt es an Trinkwasser. Wenn die Menschen schmutziges und verschmutztes Wasser trinken, um nicht zu verdursten, ist das Risiko einer Zunahme von Krankheiten wie Durchfall oder Infektionen hoch. Darüber hinaus mangelt es an Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Reis. Zusätzlich zu den Hunderttausenden zerstörten Häusern sind viele Nutztiere in den Fluten ertrunken – und diese sind die Lebensgrundlage für Hunderttausende, ja sogar Millionen von Menschen. So haben all diese Menschen über Nacht ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage verloren – und diese schwierige Situation dürfte auch nach den Überschwemmungen noch andauern.

 

Unsere Hilfe

Bislang konnten wir mehrere Projekte unserer Schweizer Partnerorganisationen vor Ort unterstützen. So werden beispielsweise Projekte des Schweizerischen Roten Kreuzes, von Helvetas, Save the Children Schweiz, Solidar Suisse, Ärzte ohne Grenzen oder der Stiftung Terre des Hommes finanziert. Unsere Hilfe umfasst Nothilfe und Soforthilfe, aber auch langfristige Wiederaufbauprojekte, damit die Bevölkerung so schnell wie möglich zu einem normalen Leben zurückkehren kann.

 

Nothilfe

  • Bereitstellung von lebensnotwendigen Gütern: Lebensmittel, Notfallausrüstung, Decken, Küchenutensilien, Rehydrationslösungen, Hygieneartikel usw.
  • Zugang zu medizinischer Versorgung: Einsatz mobiler medizinischer Teams und Bereitstellung medizinischer Ausrüstung.
  • Zugang zu Trinkwasser: Verteilung von Hygiene-Sets, Instandsetzung von Brunnen, Wasseraufbereitungsanlagen, Waschstationen usw.
  • Bau von Notunterkünften

 

Konkrete und nützliche Hilfe

Akber Khan lebt mit seiner Familie im Dorf Abakhel. Er arbeitet als Verkäufer auf dem lokalen Markt, wo er Obst und Gemüse verkauft. Im August 2022 steigt das Wasser und beschädigt sein Haus, wobei auch seine Saatgutvorräte und Lebensmittelvorräte zerstört werden. Die Überschwemmungen sind ein weiterer Schicksalsschlag für Akber, der bereits vor einigen Jahren bei einem Unfall sein Bein verloren hatte. Unsere Partner-NGO Solidar Suisse kommt ihm im November 2022 zu Hilfe, um seine Einrichtung wiederherzustellen und ihn mit ausreichend Lebensmitteln und anderen Gütern zu versorgen. Akber Khan ist vom Projektteam tief bewegt und dankt auch den Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und ihre Solidarität.

 

Die 52-jährige Zarmina Gul lebt am Ufer des Flusses Kabul. Mit dem Verkauf von selbstgemachten Süßigkeiten unterstützt sie ihre beiden Schwestern. Die ältere Schwester ist seit ihrer Geburt behindert, die jüngere leidet an Herzproblemen und kann keine körperliche Arbeit verrichten. Die drei Frauen wurden von den Überschwemmungen im August 2022 schwer getroffen. Ihr Haus und ihr Hausrat wurden beschädigt. Ausserdem waren sie allein mit dem steigenden Wasser konfrontiert, das in der ganzen Nachbarschaft Schäden angerichtet hat. Die Familie konnte jedoch auf die Hilfe unseres Partners Solidar Suisse zählen: eine Unterstützung, die ihrer Meinung nach zum besten Zeitpunkt kam.

 

Langfristige Hilfe

  • Schutz: Psychosoziale Unterstützung für Kinder, Eltern und Lehrkräfte, um den Kindern ein stabiles und sicheres Umfeld zu bieten.
  • Wiederaufbau von Häusern: Bereitstellung lokaler Baumaterialien, technischer Hilfe und Unterstützung durch Fachleute.
  • Verbesserung der sanitären Bedingungen: Einrichtung eines Abfallentsorgungssystems und sanitärer Anlagen.
  • Gesundheit: Ausbau der Gesundheitsdienste und Einrichtung psychosozialer Unterstützungsdienste.
  • Projekt zur wirtschaftlichen Unterstützung von Frauen, die stärker unter Druck und Gewalt leiden.
  • Installation von Solaranlagen, um Schulen eine nachhaltige Wasseraufbereitung zu gewährleisten.

     

     

    «Dank der Unterstützung der Schweizer Bevölkerung konnten die Partnerorganisationen der Glückskette nach den Überschwemmungen im letzten Sommer schnell Nothilfe leisten. Allerdings leben noch immer rund 1,8 Millionen Menschen in teilweise überfluteten Gebieten, viele davon in Notunterkünften ohne Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Grundversorgung. Sie brauchen daher weiterhin unsere Hilfe. »


    Ernst Lüber, Programmdirektor

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