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Aktuelles

Gaza: Offizielle Einordnung einer Hungersnot

25.08.2025

Die Vereinten Nationen haben in Gaza offiziell eine Hungersnot ausgerufen.
Mehr als eine halbe Million Menschen sind akut von Hunger bedroht – eine Situation die inakzeptabel ist. 

Palestinians struggle to get donated food at a community kitchen in Gaza City, northern Gaza Strip, Saturday, Aug. 16, 2025.

Einordnung von Miren Bengoa, Direktorin der Glückskette:

«Was wir derzeit in Gaza erleben, ist eine Tragödie unerträglichen Ausmasses. Noch nie zuvor wurde in dieser Region eine Hungersnot verhängt. Hunderttausende Zivilpersonen – Frauen, Kinder und Männer jeden Alters – hungern, während Lastwagen mit Hilfsgütern an den Grenzen festsitzen.

 

Seit Monaten schlagen humanitäre Organisationen Alarm – diese Hungersnot wäre vermeidbar gewesen. Durch die Blockade der israelischen Behörden wird der Bevölkerung bewusst der Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Nahrungsmitteln, Trinkwasser und medizinischer Versorgung verwehrt.

 

In über zwanzig Jahren humanitärer Tätigkeit habe ich noch nie eine Situation erlebt, in der die humanitären Prinzipien derart systematisch missachtet und der Zugang zu Hilfe so massiv und anhaltend eingeschränkt wurde. Es fehlt nicht an Engagement oder Ressourcen – sondern an der Möglichkeit, Hilfe zu leisten und dabei die Sicherheit und Würde der betroffenen Bevölkerung sowie der humanitären Helferinnen und Helfer zu gewährleisten. Diese Realität ist schlicht inakzeptabel.

 

Trotz allem möchte ich die grosse Solidarität der Schweizer Bevölkerung hervorheben, die sich unermüdlich engagiert. Dies zeigt sich insbesondere durch die vielen Spenden, die wir für unsere Sammlung “Humanitäre Krise im Nahen Osten” erhalten haben. Doch solange der Zugang für humanitäre Hilfe blockiert bleibt, können wir nicht angemessen auf die Notlage reagieren und der Bevölkerung die dringend benötigte Unterstützung zukommen lassen. Die wenigen Massnahmen, die wir derzeit noch ermöglichen können, zeigen unser Engagement und setzen ein Zeichen der Solidarität. Doch angesichts des Ausmasses der Katastrophe ist dies bei weitem nicht ausreichend.

 

Im Einklang mit den Vereinten Nationen, internationalen Nichtregierungsorganisationen und zahlreichen Persönlichkeiten fordert die Glückskette einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. Die Staats- und Regierungschefs weltweit sind dringend gefordert, dieser inakzeptablen Tragödie ein Ende zu setzen. Ein sicherer, rascher und ungehinderter humanitärer Zugang muss von allen Konfliktparteien gewährleistet werden – wie es das humanitäre Völkerrecht verlangt.

 

Die Glückskette bleibt so lange wie nötig aktiv und ist bereit, ihre Hilfe unverzüglich auszuweiten, sobald der Zugang gewährleistet ist.»

 

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